Neues Leben in Deutschland

 

Wow, jetzt sind wir schon so lange in Deutschland. Die Zeit vergeht wie im Flug, die letzten Monate waren alles andere wie langweilig. Unser Leben hat sich wiedermal komplett verändert, neues Haus neues Glück, dazu später mehr.

 

Zuerst ein paar Worte über das Heimkommen nach einer Weltreise.

Der Tagesrhythmus besteht nicht mehr aus planen, organisieren, besorgen und fahren, ein gewisser Alltag kehrt ein. Wir wohnen im großen Haus der Schwiegermutter. Sie hat uns ja viermal unterwegs besucht und etwas bedauert jetzt, dass Sie nicht mehr irgendwo auf der anderen Seite der Welt besuchen kann.

 

Viele erzählen uns wie chaotisch der Verkehr hier geworden ist, ich denke mir so einen gesitteten Straßenverkehr haben wir schon lange nicht erlebt; ja auch wir haben uns verändert. Hier ist alles so wahnsinnig organisiert, Ämter funktionieren, keiner drängelt sich vor, fast ein wenig langweilig. Es fällt uns sofort auf wie günstig Deutschland ist! Lebensmittel, Kosmetikartikel, das meiste ist weltweit deutlich teurer. Wir kaufen bei Rossmann, zwei Deo Roller und ein Duschbad und zahlen 1,65 Euro, das bekommst du auf der ganzen Welt nicht! Die Bananen sind, auch ohne Sonderangebote immer günstiger als in den Plantagen in Ecuador oder Brasilien um nur ein paar Beispiele zu nennen. Viele sind nicht bereit für ein gutes Produkt mehr zu bezahlen, wöchentlich flattern die Sonderangebote ins Haus. Jetzt auf in den Supermarkt, der Einkaufszettel in der Hand aber irgendwie ist der Wagen halb voll bevor der erste Punkt vom Einkaufszettel drin landet und so ist der Einkauf am Ende doch kein Schnäppchen...

 

Die politische Situation in D hat sich verändert, gefühlt sind auch die Menschen etwas anders drauf. Wir tun uns schwer, nachdem wir jahrelang Ausländer waren, uns Gastfreundschaft auf der ganzen Welt entgegengebracht wurde, die Situation zu verstehen.

 

Doch wie geht es bei uns weiter???

Viele Ideen sind auf der Reise entstanden, mal schauen was daraus wird.

Es stellt sich heraus, dass die Schwiegermutter nicht ganz alleine ihren Lebensabend verbringen möchte. Ihr Haus ist sehr schön gelegen aber die Möglichkeiten einer Werkstatt oder anderer Betätigung sind leider nicht vorhanden. Wir entschließen uns das Anwesen zu verkaufen und finden viele Interessenten. Schneller als gedacht ist der Vertrag unterschrieben und wir suchen bundesweit nach geeigneten Immobilien.

 

Gar nicht so einfach, viel Platz für uns alle, eine große Scheune oder Werkstatt und das alles bezahlbar. Schnell stellt sich heraus dass etwa die Höhe von Hannover die finanzielle Grenze Richtung Süden bildet, weiter in den Süden, vielleicht sogar ins Rhein-Main Gebiet sind die Preise inzwischen utopisch.

Ellen kennt jedes angebotene Haus in Deutschland, wir schauen uns einiges an aber es ist schwierig. Letztendlich werden wir doch fündig und sind jetzt stolze Besitzer eines ehemaligen Bauernhofs in Northeim bei Göttingen mit etwa 4500 qm Land. 

 

 

 

Was kommt? 

 

Schon immer wollten wir einen Platz schaffen wo Menschen wie wir ein bisschen Heimat finden. Entweder für eine kurze Zeit oder auch für länger. Eine Meldeadresse und die Möglichkeit Sachen einzulagern sowie einen Büroservice für die anfallende Post, ein Bad ohne Wassermangel, eine Waschmaschine, eine Werkstatt und Gleichgesinnte zum Austausch von Erfahrung, so lässt sich sorglos verreisen. Wer möchte kann in seinem Wohnmobil/Tiny Haus leben oder kann auch ein Zimmer oder kleines Appartement mieten. Aus unserem Plan soll Wirklichkeit werden aber es ist noch nicht alles fertig, somit sind wir flexibel um Wünsche und Anregungen anzunehmen. Wenn du dich angesprochen fühlst, vielleicht sogar mit anpacken möchtest, melde dich einfach bei uns und alles wird gut.

 

Aktualisierung 22.11.2020 

 

Die Zeit des Reisens ist vorerst vorbei, unser Hof hat uns voll im Griff. Wir renovieren, räumen auf, es nimmt kein Ende, bringt aber viel Spaß!

 

Eine willkommene Abwechslung war unser erstes Reisetreffen auf der Wiese. Viele Freunde und Reisegefährten kamen und wir hatten ein paar wunderschöne Tage.  

 

 

 

Die Scheune musste an diversen Stellen erneuert werden, teilweise mit neuem Fundament, nicht ganz einfach aber mit den passenden Leuten geht alles!

Die Rückwand wird mit Trapezblechen verkleidet, somit ist sie erstmal dicht. Gerne würden wir sie in den alten Glanz versetzen aber der Aufwand ist einfach zu groß.

  

 

 

 

Aktualisierung Sommer 2023

 

 

Das ist erstmal geschafft. Neben den Arbeiten am Haus geht es im Inneren der Scheune weiter. Wir haben das Anwesen und somit auch die Scheune nicht geräumt übernommen.

Bevor ein neuer Boden gegossen werden kann müssen Tonnen von Unrat, diverse Wände, Verkleidungen usw. entfernt werden.

Die Reisenden Fabian und Elisabeth haben sich, Corona bedingt, für eine Zeitlang bei uns niedergelassen. Sie helfen uns wo immer auch eine Hand gebraucht wird. Hierfür noch einmal vielen Dank und ich denke wir hatten eine schöne Zeit zusammen.

 

 

 

 

Der Hof sah nicht mehr gut aus und die Matsche an den Schuhen nervt auf Dauer. Hier regnet es deutlich öfter als wir es von unseren Reisen gewohnt sind :) Eine Ladung Basaltkies tut dem Hof richtig gut.

 

 

 

Die eine Ferienwohnung ist auch nicht in einem Tag renoviert...

Wir verlegen Parkettboden erneuern und stellen Wände, tauschen die Nachtspeicheröfen gegen neue Heizkörper und schließen sie am Haus an.

 

 

Jetzt geht es noch einmal in die Scheune. Die 20 Kubikmeter Beton müssen geschliffen werden bevor sie versiegelt werden. die Rückseite ist sehr dunkel also müssen in das Trapezblech ein paar Fenster geschnitten und eingesetzt werden. Zuletzt wird alles mit Platten verkleidet und die Hebebühne findet ihren Platz.

 

 

Das Haus ist wie es halt ist. Die alte Einrichtung ist nur noch etwas für den Sperrmüll und übrigens ist das Wort Sperrmüll auf dem ganzen Hof ein Thema. Vom Keller bis zum  Dachboden ist alles vollgestellt. Unser Auto mit Anhänger kennt den Weg zur Deponie ziemlich gut.

 

 

Wir entrümpeln das Haus und fangen an die 7 Lagen Tapeten zu entfernen. Die Wände sind alle mit Lehm verputzt, das wird ein Spaß!

In einem Raum ist der Boden nicht mehr zu retten, wir verlegen Trockenestrich auf einer vorher abgezogenen Schüttung. Diverse Wände müssen entstehen, andere werden leer geräumt um das schöne Fachwerk zu sehen. 

Zwei komplett neue Bäder sollen entstehen.

Es ist nicht einfach alles selber zu machen aber nach ein paar Videos und etwas handwerklichem Geschick geht es immer weiter vorwärts.  

 

 

 

Nachdem die Wände fast nackt sind besprechen wir mit einem Elektriker wo und wie wir Die Leitungen und die Leerdosen in die Wand setzen. Am Ende überprüft er alles schließt den neu gesetzten Zählerschrank an und siehe da alles geht.

Wir kaufen in der Nähe Lehm in 1 Tonne Sack und schon geht es ans verputzen. Insgesamt haben wir 1,8 Tonnen Lehm an die 2,8 Meter hohen Wände gebracht. Die Wände sind dermaßen trocken, dass wir sie ständig befeuchten müssen. Am Ende sind sie 3fach verputzt mit einer Lage Gewebe, hoffentlich hält das.

Der Kunstoffboden muss raus und die Dielen darunter wieder in ihren alten Glanz zu bringen. Naja zum Teil wurde eine Zementartige Masse auf das Holz gegossen, so dass wir nur mit einer Beton-Schleifmaschine den Belag runter bekommen. Das Holz wir geschliffen und versiegelt und siehe da es glänzt wieder wie vor vielen Jahren.

 

 

 

Die Elektrik im ersten Stock ist jetzt komplett neu, 56 Steckdosen diverse Schalter und Lampen sind angeschlossen.

Die neuen Bäder haben wir auch selber gefliest, auch das war eine neue Erfahrung.

Nachdem wir die Wände gestrichen haben können wir die 3 Zimmer einrichten.

Ich finde für uns Laien sind die Zimmer und Bäder gar nicht so schlecht geworden. 

Anschließend ein paar Bilder nach getaner Arbeit-

 

 

Wir vermieten die Zimmer und freuen uns über Anfragen.