Zimbabwe, Südafrika September

 

 

D+D wollen die Piste vorbei an den Mana Pools fahren und ich freue mich über eine Teerstraße zu der Chinhoyi Höhle und dem Wasserloch. Über die gut ausgebaute Landstraße kommen wir schnell nach Karoi und machen einen kleinen Spaziergang und Einkauf. Ellen findet schöne afrikanische Stoffe. Der Ort gefällt mir sehr gut, so ein wenig Indien. Viele Menschen auf der Straße und überall gute Stimmung. Vielleicht ist das ein bisschen Afrika, das Ellen mir zeigen wollte?

 

 

Wir sind fasziniert vom blauen Wasser der Chinhoyi Höhle. Woher es kommt weiß keiner, fast 200 Meter tief sind schon Taucher gewesen ohne an den Grund zu kommen. Die benachbarte Höhle gibt einen Blick auf das Wasser frei, atemberaubend.

An der Straße verkauft ein tüchtiger Metzger nicht nur Biltong und Trockenwurst sondern auch wunderschöne Möbel aus edlen Hölzern.

 

 

Ellen kauft in Chinhoyi ein und ich bezahle bei der netten Parkwächterin den 1$ Parkgebühr.

Wir fahren über teils gut ausgebaute Straßen ins Künstlerdorf Tengenenge.

 

 

 

D+D sind auch gerade angekommen. Gemeinsam laufen wir die ersten Runden durch das Meer von Skulpturen. Für den Abend buchen wir bei Celvin ein lokales Essen. Er und seine Schwester Stella kochen für uns Maisbrei und zwei verschiedene Gemüsesosßen. Das Dorf gibt es seit etwa 50 Jahren. Künstler aus vielen Regionen wohnen hier zusammen und fertigen aus Stein unglaubliche Skulpturen. Ein Wald voller gehauener Unikate. Jeder Künstler stellt neben seinem Arbeitsplatz seine Kunst aus. Wir unterhalten uns mit vielen und laufen durch das Hüttendorf. Ellen und Dani sind kaum zu bremsen und so wird ein Workshop für den nächsten Tag ausgemacht. Beide kommen stolz wie Oskar mit ihrer Schöpfung zurück. Vielen Dank an Wasiri und Gift für ihre Geduld und Hingabe mit der Sie den Workshop durchgeführt haben. Das wird sicher noch lange in Erinnerung bleiben, zumal Ellen einige Bruchstücke mitgenommen hat und demnächst wird wohl öfter mal gefeilt und poliert werden...

 

 

Wir wollen weiter Richtung der Highlands im Osten des Landes. D+D wollen jetzt auch die blaue Grotte sehen, wir werden uns im Osten wieder treffen.

Hinter Shamva biegen wir in nordöstliche Richtung ab und folgen der sehr schlechten Piste durch eine schöne grüne Landschaft. Ich halte vor einer Farm an und frage ob wir übernachten dürfen. Gleich werden wir von der Besitzerin Rosa eingeladen und wir unterhalten uns bis in den Abend. Sie erzählt uns, dass ihr Mann gestorben ist und sie versucht die Farm zu halten. Ein Sohn studiert, der andere wohnt bei ihr. Wir treffen am nächsten Morgen Rosa mit ihrem Sohn Tatenta wieder und sitzen noch lange im Wohnzimmer bei netten Gesprächen. Der Abschied ist schon fast vertraulich herzlich. Wir folgen der schlechten Piste nach Murehwa. Unterwegs sehen wir viele Goldsucher, die in kleinen Mengen das begehrte Metall aus der Erde waschen.

Weiter geht es Richtung Süden über eine Waschbrettpiste nach Macheke. Unglaublich was der Ino schon alles wegstecken musste. Unterwegs steht ein voll beladener LKW mit Reifenpanne. Der eigene, halb kaputte Wagenheber schafft die Last nicht anzuheben, unser 10 Tonnen Heber sieht nach der Tortur auch nicht gerade gut aus, hmmm. Sie bedanken sich aber ganz herzlich für unsere Hilfe.

 

 

Am Halfway House, einem ehrwürdigen historischen Gebäude mit Hotel, Weinkeller, Restaurant und Shops bleiben wir stehen und bestaunen das Anwesen. Leider ist es, wie so viele Orte in Zimbabwe, in einen “Dornröschenschlaf“ versunken. Wir essen eine Kleinigkeit und dürfen dafür hier übernachten.

Jetzt fahren wir in die Berge. In Rusape kaufen wir beim TM ein. Die gut ausgebaute A14 bringt uns nach Juliasdale und wir schauen uns das alte Montclair Resort mit Casino an.

Die Landschaft ändert sich zusehends, es wird bergig und grüner. Dicke Granitbrocken liegen zwischen knorrigen rotblättrigen Bäumen. Es sieht nach Herbst aus.

Der Nyanga Nationalpark ist uns keine 36$ wert. Wir fahren weiter durch schöne Landschaften und biegen zum World's View ab. Leider ist die Fernsicht eher schlecht aber der saubere Platz ist so schön, dass wir beschließen hier auf knapp 2300 Meter über Nacht zu bleiben. Unter uns die weite Ebene, angeblich soll man abends bei guter Sicht bis nach Harare sehen können. Am nächsten Morgen kommt der Caretaker und bietet uns Wildfleisch an. Ellen entscheidet sich für eine Keule, die bekommen wir gerade so unter.

 

 

Dann machen wir einen Ausflug in den Norden der Highlands. Die Landschaft wird immer grüner, wir sind von kleinen Plantagen und Feldern umgeben, es sieht eher wie im Voralpenland aus, nur wachsen dort weniger Bananen. Unterwegs muss ich den Abwassertank neu befestigen, eine Schelle ist gebrochen. Der Spanngurt als Provisorium wird sicher länger wie gedacht halten.

Auf dem Rückweg treffen wir D+D und verbringen einen netten Abend, wir übernachten vor einer Kirche. Ich schaue mir am nächsten Morgen kurz den Gottesdienst an aber als ich beim Tee erzählt bekomme, dass die Zukunft und alles wichtige in der Bibel steht, muss ich flüchten.

D+D fahren in den Norden und wir ins südlich gelegene Honde Tal.

 

 

Welch ein wunderschönes Tal! Wir fahren durch Bananenplantagen, alles ist saftig grün und es macht Spaß der sich schlängelnden Straße im Tal zu folgen. Abenteuerliche Hängebrücken verbinden beide Seiten des kleinen Flusses. Unterwegs kaufen wir ein, frischer geht es nicht. Ellen hat einige Mühe sich zu entscheiden, wenn die Obst- und Gemüseschalen bis vor die Nase gehoben werden ist der Durchblick sehr eingeschränkt. Bananen satt für einen Dollar und eine ganze Schale (3,8Kg) Avocados auch für einen Dollar. Wir kommen wieder etwas höher in die Teeplantagen. Soweit das Auge reicht Tee. Das Blatt sieht eher langweilig aus, es hat auch keinen Geruch. Wer wohl auf die Idee kam daraus ein schmackhaftes Getränk zu machen? Über eine sehr staubige Piste erreichen wir die wunderschöne Aberfoyle Lodge. Wir dürfen bleiben und genießen auch den nächsten Tag und spazieren zum kleinen Wasserfall am herrlich gelegenen Bach. Hier wachsen nicht nur Bananen, Pfeffer und Ananas sind hier auch zu finden. Das Wasser ist absolut klar und so füllen wir unseren Wassertank auf.  

 

 

Auf dem Rückweg halten wir an der Womba Tee Fabrik an. Es ist wohl eine der größten Teefabriken Afrikas. Unsere fachkundige Begleitung erklärt uns die Herstellung des Tees. Leider dürfen wir keinen Tee kaufen und die großen Säcke sind uns ein wenig zu groß.

 

 

Aktualisierung 24.09.17

 

Auf dem Rückweg bekommen wir für 2$ soviel Bananen, dass die Hauptnahrung die nächsten Tage Banane heißt. Mit Joghurt, Müsli, gebacken oder einfach so, schmecken tut es immer. D+D sind auf der Nyamoro Farm. Dort gibt es den besten Käsekuchen im Land und das ist doch schon mal ein Grund um 6o km Umweg zu fahren. Didi hat am nächsten Tag Geburtstag und so passt es ganz gut, dass wir den Tag gemeinsam verbringen. Außer Käsekuchen gibt es am Abend leckeres Gulasch.

 

Gemeinsam fahren wir nach Mutare um eine Visa-Verlängerung zu bekommen. Kostenlos und sehr schnell ist das erledigt. Das Fahrzeug ist etwas mehr Arbeit, aber auch das können wir vor Ort erledigen. Gegen Zahlung von10$ Carbon Tax und 30$ Versicherung dürfen wir weitere 4 Wochen im Land bleiben. Wieder einmal verabschieden wir uns von D+D und fahren über die A10 nach Süden und biegen Richtung Cashel ab und dann auf die Scenic Rout Richtung Chimanimani. Diese Strecke wird nur noch selten genutzt und ist entsprechend zugewachsen. Schöne Wälder, Berg- und Talbahn mit immer wieder wunderschönen Aussichten machen dieses Stück zum Erlebnis. Wir müssen uns mehrfach durch tief hängende Äste durchquetschen, da und dort kann Ellen dem Ino helfen nicht ganz so tiefe Kratzer zu bekommen. Zum Teil ist es auch sehr steinig aber man wird nach fast jeder Biegung durch das neue Panorama entschädigt. Kurz vor Sonnenuntergang bleiben wir auf einem abgeerntetem Mais-Acker stehen.

 

 

Am nächsten Morgen sind wir schnell in Chimanimani und finden auch einen Platz für die kommende Nacht auf der Heaven Mountain Lodge. Tessa's Pool ist unser Ziel. So sieht sicher das Paradies aus!!! Der Pool befindet sich innerhalb einer Einrichtung für Jugendliche. Sie kommen meist am Wochenende und werden von Instruktoren motiviert gemeinsam zu arbeiten. Wir sehen zu wie eine Gruppe ein Floß am Pool baut und ins Wasser lässt. Alle müssen gemeinsam arbeiten um das Floß zu bewegen. Nachdem die Gruppe weg ist haben wir den Pool und den Wasserfall für uns alleine. Eigentlich gehe ich nur für das Bild ins Wasser, freiwillig würde ich in das eiskalte Wasser nie hinein gehen.

Der Ino bedarf dringend einer Wäsche, die Lodge bietet den idealen Platz und so können wir einige Kilo Schmutz hier lassen. Nach einem Ruhetag geht es zu den heißen Quellen an der A10. Wir dürfen für 5$ den Pool benutzen und hier übernachten. 

 

 

Die Birchenough Bridge ist eine der größten frei tragenden Bogenbrücken und sieht echt imposant aus. Kurz danach halten wir an einem Straßenmarkt an, kaufen etwas Gemüse ein und gehen eine Runde spazieren. Immer wieder diese freundlichen Menschen, keiner bettelt, alle lächeln uns an und viele möchten gerne photographiert werden. Ein schöner alter Bus mit interessantem Aufkleber steht da ohne Ölwanne und wartet auf neue Lager...

Unterwegs sieht man ständig Wracks am Straßenrand liegen. Leichte Unfälle gibt es hier kaum, meistens werden die Fahrzeuge bei hohem Tempo geschrottet und kurz später an Ort und Stelle ausgeschlachtet.

Über eine Schotterstraße fahren wir zum See Mutirikwi und folgen ihm bis zum Boots Club wo wir übernachten. Eine der größten Sehenswürdigkeiten in Zimbabwe sind die Great Zimbabwe Ruins. Nach bezahlen von 30$ für uns beide dürfen wir die Überreste unter die Füße nahmen. Es ist kaum etwas los und so können wir uns in aller Ruhe die aus tausenden Steinen entstandenen Wände und Mauern anschauen. Es weiß keiner so genau wie und warum das ganze hier entstanden ist, es gibt in Afrika kaum Überlieferungen und als die Ruinen entdeckt wurden sind sie geplündert worden. Im Museum sind einige Exponate und die Geschichte zu sehen.

 

 

Ein OPEL Commodore A am Straßenrand, so etwas rottet hier vor sich hin???

Wir fahren nach Bulawayo und starten mit dem Besuch der Kunstschule. Anschließend schauen wir uns in der Nachbarschaft um und werden eingeladen die Schule für Kochen und Haushalt zu besuchen.

 

 

In der Innenstadt ist einiges los aber alles sieht recht entspannt aus, es gefällt uns hier. Die Galerie ist nicht nur ein schönes Gebäude, wir haben auch viel Spaß mit den Künstlern. Eine Künstlerin kennt jemand der uns eine Zeichnung in Öl auf den Ino machen kann. Aubrey kommt vorbei und wir machen für den nächsten Morgen einenTermin aus. Mit einer halben Stunde Verspätung kommt Aubrey und wir werden uns schnell einig. Es dauert etwa 3 Stunden bis sein Werk fertig ist, uns gefällt es! 

 

 

Aktualisierung 08.10.17

 

In Bulawayo stehen wir im Burke's Paradies Camp. Der Besitzer Adam ist sehr nett, wir unterhalten uns lange und ich darf ein paar Bilder vom Heckflossen-Mercedes machen. Einst fuhr sein Opa damit, aber momentan fehlt das Geld um ihn wieder aufzubauen. Unterwegs sehe ich immer wieder Oldtimer oder Wracks am Straßenrand. Gerne bleiben ich stehen um ein paar Fotos von den schönen alten Autos zu machen.

Die Mautstellen auf der Landstraße sind für uns recht günstig, bei der Einreise haben sie unseren Ino als Light Vehicle eingestuft und so sind 2$ fällig. 

 

 

Wir verlassen langsam dieses wunderbare Land. Ganz besonders haben es uns die Menschen in Zimbabwe angetan. Die meisten sind arm, haben aber immer ein Lächeln für uns übrig und ständig winken uns die Menschen zu, eigentlich könnten wir dauernd winken. Vielleicht ist es diese Armut die die Menschen so zusammenschweißt, auf jeden Fall fühlen wir uns wohl und sicher. Wir hören oft von Sorgen und Nöten aber auch, dass es irgendwie weitergeht, sie haben schon die eine und andere Krise erlebt. Leider wird die finanzielle Situation immer schlechter, wir haben aus den Automaten kein Geld bekommen. Es gibt auch Engpässe bei der Treibstoffversorgung, frühzeitig tanken lohnt immer.

 

 

Nirgends haben wir so viele Schulen und so gut englisch sprechende Menschen erlebt, der Bildungsstand ist sehr hoch und die meisten sind sehr fleißig. Die gefürchteten Roadblocks haben sich als harmlos entpuppt, kaum haben die Polizisten uns als Touristen erkannt haben sie uns meistens durchgewunken. Nie haben wir eine Strafe bezahlen müssen und wenn wir angehalten wurden, waren sie neugierig und freundlich.

 

An der Grenze ist das Carnet schnell gestempelt und mit unserem zweiten Pass dürfen wir wieder nach Südafrika einreisen. Das erste Ziel ist der Kruger Nationalpark. Viel haben wir über einen der größten Nationalparks Afrikas gehört, entsprechend sind unsere Erwartungen. Am Pafuri Gate stehen wir alleine und kaum sind wir ausgestiegen geht auch das Tor hinter uns zu. Eine große Gruppe Menschen demonstriert vor dem Gate. Es werden große Steine herangeschleppt um das Tor zu blockieren. Als die die ersten Reifen anfangen zu brennen ziehen wir es vor, möglichst schnell in den Park zu fahren.