Indien Dezember

 

Unser erstes Ziel war der Strand von Dubai. Ich hatte immer wieder Bilder von Overlandern an diesem Strand gesehen und auch ich wollte an diesem speziellen Ort mal stehen. Es erschien mir unendlich weit weg und das mit dem eigenen Fahrzeug zu fahren ist sicher eine große Herausforderung. Der Weg ist das Ziel aber auch dieser führt einen irgendwohin und wir waren doch ein bisschen stolz es geschafft zu haben.

Wer mit dem eigenen Fahrzeug nach Indien reist kennt den Strand von Agonda in Goa. Es gibt unzählige Bilder von Overlandern die unter Palmen am Meer stehen. Naja, das ist ja nicht mehr so weit, gerade mal durch Iran und Pakistan ist man ja schon fast da. Es sollte über ein halbes Jahr dauern bis wir hier ankommen, eine ereignisreiche Zeit. Jetzt sitze ich hier, höre das Meer neben mir rauschen, blicke auf die Palmen und freue mich über ein wenig Schatten der Markise. Es geht einem soviel durch den Kopf. Was hatten wir uns über Indien Gedanken gemacht, es kommt immer anders als man denkt. Wir trafen soviel nette Menschen, Indien ist so jung, es hat soviel Potential. Wir hatten keine Probleme schöne Stellplätze zu finden, den Wassertank aufzufüllen war nie ein Problem und Gas wurde einfach umgefüllt. Wir hatten uns viele Gedanken gemacht, wurden von anderen verunsichert, haben aber dann unser eigenes Indien erlebt.

 

 

Es kommt ein wenig Alltag in unser Leben. Frische Brötchen liefert der Radfahrer mit dem großen Korb jeden Abend. Das Gemüse kauft man entweder auf dem Samstagsmarkt in Chodi oder beim staatlichen Gemüseladen vor Ort zum günstigen Preis. Die Halbliter Dose Tuborg Strong  gibt es für 55 iR etwa 80 Cent. Das beste Internet gibt es in der Fusion Bar wo auch die Burger echt lecker sind. Wir laufen fast jeden Morgen am Strand, ich versuche mich auch schon mal im Joggen, was allerdings nicht wirklich meins ist. Das Geld ist nach wie vor ein Problem, die Automaten fast immer zu oder leer. Wenn man Geld bekommt, dann immer nur recht wenig, die Wechselstuben sind auch reglementiert. Das ist für den Tourismus alles andere als förderlich, was zuerst ein paar Tage dauern sollte ist inzwischen ein echtes Problem, aber es dient ja einem guten Zweck. Die neuen Scheine gibt es in 2000er Noten anstatt 1000 Rupien.

 

 

Wir bekommen neue Nachbarn. Ein Mercedes 1017 Wohnmobil aus Karlsruhe hat den Weg nach Agonda gefunden. Lukas, Jonas und Moritz haben einen Koffer gebaut und auf einen gekürzten Feuerwehr Mercedes gesetzt. Die drei Freunde sind zwischen 23 und 25 Jahre jung und sind jetzt mit ihrem selbstgebauten LKW für ein Jahr in die Welt hinaus, Hut ab! Es gibt einiges zu reden und geschraubt wird natürlich auch. Das Schaltgestänge muss gerichtet werden und überhaupt gibt es immer etwas zu tun.

 

 

Wir folgen einer Einladung ins Industriegebiet von Khanapur zu KnK Karts (knkkarts.com). Ishaan haben wir beim MTM Motorradtreffen kennengelernt und er und sein Vater Micky erwarten uns. Wir bekommen eine kleine Führung durch eines der Firmengebäude. Der Motorradclub lädt uns am  Abend ein, wir reden, lachen, essen, danke für den schönen Abend!

 

Die beiden stehen für junges, modernes Indien mit innovativen Ideen, die sie gerne umsetzten. Am nächsten Tag wird uns die Produktion erklärt, Hut ab, hier werden Weltklassenprodukte entwickelt und produziert. Gemeinsam träumen wir von diversen Ideen, mal sehen. Viele Mitarbeiter sind mit Mopeds unterwegs, wir machen gemeinsam ein kleines Motorrad Sicherheitstraining, die Mädels waren am Anfang sehr schüchtern, machten dann doch gerne mit. Indien ist in vielen Dingen anders, wir bekommen Einblicke in den Alltag, die Familienprobleme als Frau arbeiten zu dürfen, tagsüber normal gekleidet um am Abend verhüllt den Heimweg anzutreten. Die Mitarbeiter haben das Glück eine Ausbildung zu bekommen und sie werden je nach ihren Fähigkeiten gefördert. Die Verabschiedung fällt sehr herzlich aus, wir sehen uns wieder!

Und Perry durfte endlich Tuk-Tuk fahren!

 

 

Einkaufen auf dem Samstagsmarkt in Chodi macht einfach Spaß!

 

Zurück am Strand genießen wir die letzten Tage des langsam zu Ende gehendes Jahres. Was wird wohl das neue Jahr bringen?

Wir wünschen allen ein wunderschönes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch in das neue Jahr und das die Träume nicht nur Träume bleiben. Wir leben unseren Traum!!!