Ecuador April

 

Vreni und Peter haben wir in Sucre kennen gelernt und plötzlich fahren sie auf den Hof. Es gibt viele Geschichten und Erfahrungen auszutauschen. wir bleiben, es ist eh schwer das “Paradies“ zu verlassen.

An der Grenze nach Ecuador bekommen wir schnell unsere Stempel. Weiter geht es zum Zoll und da geht unser Problem los. Beide Fahrzeuge sind auf meinen Namen zugelassen und das geht nicht, jeder Ausländer darf nur mit einem Fahrzeug einreisen. Wir versuchen alles, übernachten an der Grenze, keine Chance. Ich muss ein Fahrzeug Ellen überschreiben, allerdings reicht den Beamten eine notarielle Bescheinigung nicht, das sog. 'Poder' muss von der deutschen Botschaft/Konsulat ausgestellt werden.

Also zurück ins Paradies Swiss Wassi, telefonieren und organisieren. 2 Tage später können wir in Piura beim sehr netten Konsul das Dokument abholen.

Ladungssicherung wird hier völlig überbewertet, ein so schweres Gerät kann ja nicht runterfallen....

 

 

Wir fahren diesmal an eine andere Grenze.Wir dürfen ins Land und fahren mit dem letzten Tropfen Diesel an die erste Tankstelle. 1,03 Dollar für eine Gallone Diesel (24 Cent pro Liter), ja da wird das Tanken zur Freude. Wir kaufen eine SIM Karte und so sind wir wieder erreichbar. Über gut ausgebaute aber sehr steile Straßen, durch eine wunderschöne grüne Natur fahren wir nach Loja und erkunden die schöne Stadt mit netten Lokalen.

 

Vor fast drei Jahren haben wir im Norden Pakistans Angie und Woon aus Malaysia getroffen und immer Kontakt gehalten. Sie haben in der Zwischenzeit die halbe Welt mit ihrer BMW GS bereist und sind auch gerade nach Ecuador eingereist. Am Ino in Loja sehen wir sie wieder!. Es gibt soviel zu erzählen! Bis auf ein paar wirklich abenteuerliche Geschichten in Afrika reisen die beiden recht unspektakulär um die Welt, Hut ab. 

 

 

Vilcabamba, eine kleine schöne Stadt mit netten Lokalen und vielen Ausländern. Wir lernen Wolf kennen und verbringen einen unterhaltsamen Nachmittag mit ihm. Er erklärt uns nicht nur das Städtchen sondern sein Leben... 17-24° das ganze Jahr über, beste Voraussetzungen um alt zu werden. Schilder bewerben die 'Tatsache', dass es hier die weltweit meisten Hundertjährigen gibt?!? Ein Spaziergang im Rumi Wilco Natur Reservat gefällt uns. Ein Dschungel voller schöner Pflanzen, überall wächst etwas; Kaffee, Chiremoya, Bananen und Zitrusfrüchte. 

 

 

Zurück in Loja gehen wir zum Abendessen in ein ganz spezielles Lokal. Lecka heißt das kleine Restaurant vom Emil und seiner Frau. Die wohl beste Currywurst in Ecuador und die Frikadellen mit selbstgemachten Spätzle sind auch “lecka“.

Jetzt geht es weiter nach Cuenca. Sehr gut ausgebaute Straßen machen Spaß, obwohl die Steigungen manchmal ordentlich sind. Mir fällt sofort auf, dass die Speedbumbs (fast) fehlen , nicht alle Kilometer Schritttempo drüber und wieder beschleunigen. Die Landschaft ist schon klasse, sehr hügelig aber wunderschön grün. Die Ecuadorianer sind keine sehr guten Autofahrer, keiner traut dem anderen, so ist das fahren mit einem LKW wie so oft entspannt. Trotz meist langsamer Fahrt ist die Belastung für den Ino enorm, es geht entweder steil bergab oder lange Zeit Vollgas die Berge hoch. An Spritsparen ist nicht zu denken, gut dass hier der Stoff so günstig ist. 

 

 

Cuenca ist UNESCO Weltkulturerbe. Die Innenstadt ist für den kolonialen Baustil bekannt und kaum sind wir zum Plaza gelaufen steht da schon ein Panoramabus. Eine Stadtrundfahrt kostet 8 Dollar, scheint uns bezahlbar und wir sehen einiges von der Stadt, inklusive Aussichtspunkt und den geparkten Ino. Die Kabel hängen so tief, dass ein aufstehen im offenen Doppeldecker für Stimmung sorgen würde. Die Dachkanten sind zum greifen nah, manchmal muss man schon mal den Kopf wegziehen. Es macht aber Spaß und nach knapp 2 Stunden sind wir wieder mitten in der Stadt. 

 

 

 

Der Besuch des Panama-Hut Museums wird zur Verkaufsveranstaltung aber wir können uns nicht entschließen. Der weltbekannte Panama Hut, heißt nur so, da er von Panama in die Welt exportiert wurde, die Hüte stammen aus Ecuador und werden in den umliegenden Ortschaften von Cuenca produziert. Eigentlich sollte man hier einen kaufen, die Preise schwanken zwischen 30 und mehreren tausend Dollar! Wir machen eine Ausflug zu einigen Sonntagsmärkten. In Sigsig finden wir einen kleinen netten Hutladen in dem wir einen Hut nach Wunsch bekommen. Ich hätte gerne einen mit umlaufenden Band um die Krempe und ein buntes Band. Ellen lässt sich aus einem größeren einen im Durchmesser kleineren Hut machen. Das alles wird prompt erledigt und für sage und schreibe 14 US-Dollar pro Hut!!!

 

 

Die Stadt gefällt uns, es gibt überall etwas zu schauen, wie z.B. Lokale, die gerade mal etwas über 1 Meter breit sind!

Um 18.30 sind wir mir Ernst und Sue in einer Pizzeria verabredet. Die Schweizer leben hier schon seit einigen Jahren und bringen ein Paar aus der Schweiz mit, die in den nächsten Wochen auf das Haus aufpassen werden. Es wird ein sehr netter Abend. Wir erfahren einiges über das Leben in Ecuador. 

 

 

Wir starten in die Berge. Es geht hinauf und wieder hinunter aber wir kommen recht gut voran, die Straßen in Ecuador sind gut. Nebel, Regen, Sonne alles dabei. Wow, was für eine Landschaft die uns nach Banos begleitet! Tiefe Schluchten, reißende Flüsse, hohe Berge, und Brücken, ein idealer Spielplatz. Die Stadt Banos ist nicht nur ein Wallfahrtsort sondern voller Agenturen, die einem den Adrenalin-Kick versprechen. Wir begnügen uns mit zuschauen und ein wenig Wandern.

Zuckerrohr in allen Variationen, wir können zuschauen wie die Zuckermasse immer wieder in langen elastischen Striemen über eine Astgabel geschlagen wird bis sie die richtige Konsistenz hat. Das Zeug ist pappig süß und ein echter Plombenzieher.

 

 

 

Wir fahren zur Finca Chamanapamba die steile Straße hinauf. Ein deutsches Paar hat sich hier ihren Traum vom Wohnen und Leben erfüllt. Ein Restaurant und einige Zimmer verzaubern den Besucher.

Nebenan erkunden wir den schönen Wasserfall und bekommen im Restaurant am Abend ecuadorianisches Essen serviert.

 

 

Aktualisierung 04.05.19

 

14 km sind es bis zum Wasserfall Pailon del Diablo, eine der kürzesten Tagesetappen. Das Tal bietet spektakuläre Aussichten und jede Menge Touristenattraktionen in Form von Stahlseilen über die Schlucht an denen man sich entweder in Körben oder wie auch immer hängend sein Kick holen kann.

Durch den Urwald geht es zu Fuß hinunter und dann stehen wir vor dem Wasserfall, der in ein Becken stürzt. Das sieht echt spektakulär aus, so ein wenig wie von Disneyworld hier installiert!

 

 

 

Unterwegs Richtung Norden halten wir an einer Genossenschaft an, die Kakao Produkte herstellt. Im Laden trinken wir eine heiße Schokolade und lassen uns die kleine Anlage zeigen. Leider ist die Erklärung auf Spanisch und man sieht nicht viel, da alles still steht und außer einem Kakao Baum ist nichts von einer Plantage zu sehen.

Wir wollen jetzt zu einer richtigen Kakao Plantage und Lodge. Der Weg wird immer schmaler und plötzlich stehen wir vor einer Brücke, die das Ende für uns bedeutet. Naja, umdrehen und hoffen das wir woanders eine Kakao-Tour machen können.

Ellen findet den Palo de Acha Baum mit seiner zerklüfteten Form so schön, also halten wir an einer Schreinerei an und überreden den Chef, dass er uns ein kleines Stück abschneidet. Wie gut, dass wir kein kleines Auto dabei haben...

Nach der ruhigen, aber mit 5 Grad kalten Nacht auf 3000 Meter fahren wir zu den Papallacta Thermalbädern. Die Anlage ist sehr schön. Nach etwa 2 Stunden baden sind wir aufgeweicht und porentief sauber. Wir fahren wieder über bergige Straßen und sogar einen Pass über 4000 Meter zum Äquator. Wir stehen das erste mal auf dem Nullten Breitengrad, sozusagen mitten auf der Erdkugel!

Wir kommen an dem einen oder anderen Vulkan vorbei und siehe da, einer begrüßt uns direkt mit einer schönen Rauchwolke.

 

 

Vom Markt in Otavalo sind wir echt überrascht und bald stellt sich das Gefühl ein, wir müssen hier etwas mitnehmen. Es dauert nicht lange und wir haben einige Geschenke, ich eine schöne Jacke und eine weitere Hängematte ist auch dabei. Wir kommen wahrscheinlich wieder (wir kamen auch wieder).

 

 

Anschließend geht es zur Finca Sommerwind in Ibarra, wo wir einige Overlander treffen. Wir verbringen ein paar schöne Tage auf der netten Anlage. Der Ino bekommt etwas Pflege, die Bremse wird nachgestellt und ich zeige Johann wie man die Ventile am seinem MB 1017 einstellt. Jan sucht an seinem Magirus nach Geräuschen aus dem Antrieb.

Nebenan ist eine Rennstrecke und ich setze Hans darauf an eine Möglichkeit zu finden, dort mal ein paar Runden zu drehen. Ein paar Tage später macht die Finca Sommerwind eine Ausfahrt auf die Rennstrecke. Wir dürfen Fotos machen und einige Runden drehen, ein gutes Gefühl wieder mal auf der Rennstrecke zu sein!

Die große Waschmaschine bietet sich an um einiges zu waschen und ich widme mich dem immer mehr rostenden Ino. Das Meer frisst Autos und wir standen in den letzten Jahren viel am Meer. Einiges wird weggeschliffen und mit Rostumwandler erst mal vor weiterem Schaden bewahrt. Vor der Reise habe ich den selbst geschweißten Dachgepäckträger mit Kunststoff beschichten lassen, jetzt löst sich dieser in großen Placken ab. 

 

 

Der nächste Punkt heißt Mindo. Natürlich halten wir noch einmal an dem schönen Markt in Otavalo an und Ellen deckt sich in den kleinen Geschäften rundum mit Perlen, Samen und anderen kleinen netten Sachen ein um schöne Halsketten und anderes zu machen. Im Norden Quitos halten wir kurz an um in einem super sortiertem Laden einen original Mann Ölfilter zu kaufen. Zwar doppelt so teuer wie in D, aber sofort verfügbar. Es sind schon wieder 13000 km mehr auf dem Tacho, irgendwie habe ich doch erst gestern Öl gewechselt... Im Regen und durch Dschungel-artige Landschaft erreichen wir Mindo. Ein kleines nettes Städtchen, ein Treffpunkt vieler Reisenden.

Der Kakao aus Ecuador ist einer der besten der Welt und er wächst nur um den Äquatorgürtel. Wir besuchen Yumbos Chocolate und erfahren, neben der Verkostung von allen Produkten, alles über den Kakao. 

 

Leider habe ich, Trottel die Bilder versehentlich gelöscht:( 

 

 

Von Mindo fahren wir Richtung Küste und halten in der nächsten Panama Hut Stadt Montecristi an. Bei einem Spaziergang sehen wir wie die Frauen hier die super schönen und geschmeidigen Hüte herstellen. An der Kirche mitten im Ort verbringen wir die Nacht um am nächsten Morgen nach Manta zu fahren um einzukaufen. Jetzt wollen wir endlich an die Küste und geben dem Ino die Sporen um nach Puerto Lopez zu kommen. Unterwegs haben wir noch, nach längerem suchen, 5 Gallonen Motoröl für 70$ gekauft und ich lasse gleich dort das Öl wechseln, da bei Kauf der Wechsel kostenlos ist.  

Wer hat eigentlich behauptet das ein Motorrad ein Einspur-Fahrzeug ist???