Peru Februar

 

 

Wir bleiben auf der Küstenstrasse und kommen durch die quirlige Vorstadt bis nach Lima. Dort ändert sich auf einmal alles, wir fahren im geordneten Verkehr, saubere Straßen und schöne Häuser.

Wir parken im Hitchhikers Hostel und laufen gegen Abend an die Promenade im Shoppingcenter um uns noch einmal mit Robert und Clary zu treffen.

Am nächsten Abend fahren wir zum Flughafen um Ellen´s Mama Uta abzuholen. Das vierte mal besucht sie uns auf unserer Reise. Mal sehen was wir diesmal zusammen anstellen. Sie kommt leider ohne ihr Gepäck an, das unterwegs irgendwo stehengeblieben ist. Der Koffer kommt am übernächsten Tag im Hostel an und so können wir losfahren. In der Zwischenzeit erkunden wir gemeinsam Lima. 

Was für ein Prunk mitten in der Stadt, diese Bauten sind unglaublich. Wie viel Menschen mussten dafür leiden und ihr Leben lassen. Die Spanier und speziell die katholische Kirche haben sich hier nicht mit Ruhm bekleckert aber alle Kolonialmächte auf der Welt haben es nicht viel anders getrieben. Ausbeuten, unterwerfen, gedanklich umpolen oder ausrotten. Das ist ein sehr dunkles Kapitel in der Geschichte.   

 

 

Bevor wir Lima und das Hostel verlassen helfe ich Adi an seiner Africa Twin eine neue Kette zu montieren und zu vernieten. Die Oase Huacachina erreichen wir kurz vor dem dunkel werden.

Wir haben beschlossen den beschwerlichen Weg nach Cusco und Machu Picchu zu fahren, da waren wir auch noch nicht. Wir verlassen die Küstenstrasse und damit auch die Wüste und schrauben uns in eine andere Welt. Es wird immer grüner, die Hänge leuchten im saftigen grün und wir sehen immer mehr Landschaft nachdem sich der dichte Nebel und Regen aufgelöst hat. Was für ein Spektakel über diese Berge zu fahren. Mehrmals sind wir auf über 4000 Meter, die Übernachtung unterwegs muss gut geplant werden, schlafen auf diesen Höhen birgt immer ein Risiko. Die Fahrt dauert zweieinhalb Tage, wobei ich an einem Tag 400 km Bergstraßen in über 9 Stunden ohne Pause fahren konnte.

 

 

Auf dem Campingplatz in Cusco treffen wir einige Overlander, begeistert hat mich ein kleiner Allrad Mowag aus der Schweiz Baujahr 1956. Es gibt nur noch dieses Exemplar auf der Straße und der Vater lässt die Tochter mit ihrem Freund ein halbes Jahr Südamerika bereisen!

Wir sind ja nicht zum Spaß hier, schon am nächsten Morgen geht es nach Pisac zum Markt. Die ganze Innenstadt ist Marktgelände, jede Gasse voller Stände. Wir werden fündig, ich bekommen einen neuen Gürtel, Ellen Stoff und Uta schöne Fotos. 

 

 

Der nächste Tag hat es in sich. Zuerst geht es vom Plaza de Armas zum Ticket Office Machu Picchu. Jeden Tag wollen über 2500 Menschen diese Attraktion sehen. Wir kaufen drei Tickets für übermorgen. Weiter geht’s zum Büro von Perurail, dort kaufen wir die Tickets für den Zug.Wir beschließen 50US$ pro Person zu sparen und mit dem Ino bis Ollantaytambo zu fahren und dort für 2 Nächte zu parken.

Cuzco macht Spaß, lauter kleine Geschäfte mit nettem Angebot. Bunte Schuhe haben es Ellen angetan, die sind aber auch wirklich schön. In 24 Stunden kann auch der Kunde sein persönlichen Schuh bekommen. Weiter geht es zum Versicherungsbüro. Unterwegs finden wir noch einen schönen Schuhladen, der auch gleichzeitig eine kleine Fabrik ist. Ellen bekommt zum Geburtstag ein paar schöne Schuhe. 

An vielen Wänden sieht man die glatt bearbeiteten, ineinander gefügten Steine.

 

 

Wir finden die Versicherung und versichern den Ino für eine Monat für umgerechnet 4,5 Euro. Wir schlendern durch die Stadt bis es kalt wird und dann wird es Zeit für das Abendessen.

Das “Uchu Steakhouse“ wurde uns empfohlen und wir bereuen es nicht. Auf heißen Steinen wird das Fleisch an den Tisch gebracht. Alpaca, Rind und Schwein extrem lecker. Vorher gibt es noch als Vorspeise einen Mango/Avocado Salat. Als Abschluss gab es noch eine kleine Überraschung auf Kosten des Hauses.

 

 

Weiter geht die Reise, besser gesagt nicht wirklich weit. Die Stadt ist voller Menschen, sie demonstrieren gegen die Privatisierung von Wasser. Die Straßen sind blockiert und es geht nicht weiter. Ganz langsam kommen wir voran, von einer Sperrung zur anderen. Es wird Nachmittag als wir die Stadt verlassen können. Riesige Steine und Wurzeln liegen auf der Straße, die Demonstranten sind teilweise schon weg als wir uns mühsam durch die Barrikaden schlängeln. Es wird gerade dunkel als wir die 80 km geschafft haben und fahren auf den Parkplatz in Ollantaytambo. 

 

 

Ellen macht morgens ein paar Brote und dann laufen wir die 200 Meter zum Bahnhof. Machu Picchu der wohl touristenträchtigste Ort in Südamerika. Um diesen Ort ranken sich Mythen, bis heute ist noch vieles ungeklärt. Der Weg dorthin ist schon aufwendig. Der Zug von dort braucht für die 45 km 1,5 Stunden und kostet 140US$ (pro Person) für Hin- und Rückfahrt. Dem Flusslauf folgend entlang steilen Felsen, durch einige Tunnel schaukelt sich der Zug nach Aquas Caliente. Wir laufen zügig zum Ticketbüro für den Bus. Wir haben Glück und kommen gleich dran, für 24$ pro Person bringt uns der Bus in unzähligen Kehren zum Eingang (und mittags zurück). Noch einmal schnell auf die Toilette, innen gibt es keine, und schon sind wir drin.

 

 

Nach einigen Stufen eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Anlage. Wir haben Glück, das Wetter meint es gut mit uns, ein herrlicher Ausblick auf die Anlage, die Bergspitzen ringsherum sind in Wolken gehüllt. Wir wandern zu diversen Aussichtspunkten und machen viele Bilder. Gerne würde ich mehr über diesen Ort erfahren, die Lage ist unglaublich und wie war es als hier tausende Menschen lebten? Gegen Nachmittag verschlechtert sich das Wetter und wir kommen im Regen zum Bus. Eine Modenschau und ein bunter Maskenmann verkürzen die Rückfahrt im Zug. Was für ein Tag!

 

 

Aktualisierung 07.03.19

 

Nach diesem schönen Erlebnis fahren wir unsere Runde weiter. In Arequipa kommen wir wieder im Hostel las Mercedes unter, sie kennen uns schon. Während die Mädels schon mal den ersten Stadtrundgang machen wasche ich den Ino, er hat es nötig. Später treffen wir uns in der Stadt auf ein Alpaka Steak, darauf haben wir uns schon gefreut. Am nächsten Tag besuchen wir die bunte Markthalle, Ellen kauft später einige Geschenke, die Uta mit nach Deutschland nimmt. Es gibt wohl kaum einen besseren Ort für Alpaka Wolle und natürlich die schönen Produkte daraus.

 

 

Auf dem Rückweg nach Lima halten wir am Aussichtsturm der Nazca Linien an und wieder an dem schönen Paracas Park. Mutterseelenallein verbringen wir den halben Tag an einem wunderschönen Strand, nachdem wir eine Runde durch den Park gefahren sind.

So jetzt wird es aber Zeit wieder nach Lima zu fahren und Uta, voller neuer Erlebnisse und Eindrücke, zum Flughafen zu bringen. Gemeinsam genießen wir noch den letzten Abend oberhalb der Küste in einem netten Restaurant mit Ceviche. Wir haben uns über den Besuch sehr gefreut und da es der vierte Besuch unterwegs war, ist inzwischen auch eine gewisse Routine beim Tagesablauf spürbar.  

 

 

Das Internet macht es möglich und so treffen wir Norbert und seine Frau Bettina (www.guthier.com), die mit ihrem Mercedes die Amerikas bereisen. Wir treffen uns gleich an zwei Abenden bei netten Gesprächen.

 

Kaum ist Uta wieder in Deutschland erwische ich ein fette Bronchitis und so bleiben wir erst mal in Lima und stellen uns an die Strandpromenade mit herrlichem Ausblick auf das Meer. Wir treffen andere Reisende und Ellen macht ausgiebige Spaziergänge in der Stadt.

Am Sonntag gibt es einen Bio-Markt und dort kaufen wir leckeren Käse. 

An der Promenade gibt es viele Fotoshootings, eines vor dem Ino!