Marokko ab Dezember 2014

Wecker klingelt kurz vor 6 Uhr. Die Fähre soll um 8 Uhr ablegen. Kurz vor 9 kommen noch Autos an, wir hätten ausschlafen können. Mit ca.1,5 Stunden Verspätung legen wir ab. Eine Riesenschlange vor dem einzigen Grenz-Schalter an Bord. Bis zum anlegen wird die Schlange nicht kürzer, wir entschließen uns die Zollformalitäten im Hafen von Tanger Med zu erledigen. Wir kommen relativ schnell von der Fähre runter um am ersten Beamten hängen zu bleiben. Wie keine Stempel, die gibt es nur an Bord...... Ino abgestellt und zurück an Bord. Dort ist die Stimmung inzwischen am kippen, das Geschrei hilft, es wird ein zweiter Schalter aufgemacht.


Wir fahren über die Autobahn an Tanger vorbei zur Westküste. In Asilah wollen wir eine kurzen Halt machen und einen Internetstick der Maroc Telecom besorgen. Großer Laden aber leider zu, es ist Wochenende. Ein Spaziergang durch die Stadt und schon sitzen wir wieder im Ino. Also weiter Richtung Süden. Wir fahren gerne Landstraße aber diese ist echt übel. Viele Teile weggefräst, große Löcher und eine Gegend die null ansprechend ist. Also ab auf die Autobahn, Meter machen. Wir übernachten auf der Autobahn, ein netter Marrokaner erklärt uns er sei hier für die Sicherheit verantwortlich und er arbeite bis 6 Uhr. Sehr pünktlich klopft es am Ino. Sehr höflich hätte er gerne 2 Euro. Ok, wir sind in in Afrika, jeder muss irgendwie überleben und wir stellen uns darauf ein da und dort etwas Kleingeld locker zu haben. Ich gebe zu, der eine oder anderer Bettler bekommt auch 1 Dirham.

Am nächsten Tag sind sind wir in Essaouira. Eine wunderschöne Medina empfängt uns. Die Menschen sind freundlich, wir finden nicht so aufdringlich wie in Marrakesch. Die Gassen sind nicht so eng, die angebotenen Sachen sehr schön gearbeitet. Die Holzarbeiten sind besonders schön, wir haben mal kurz über eine neue Tischplatte nachgedacht, nur kurz.

 

Internet die Zweite, Dritte usw. Wir fahren mit der Ina zu Maroc Telecom. Heute Nachmittag kommen neue Sticks, er habe nur Defekte. Nach dem wir das dritte mal da waren, haben wir ihn nichts mehr geglaubt.

 

Am 23. morgens starten wir Richtung Agadir. Eine wunderschöne Landstraße verbindet beide Städte. Ich habe richtig viel Spaß am Fahren, Ellen's Haltegriff sieht am Abend irgendwie anders aus.

Wir halten unterwegs noch an einer Argan-Öl Produktionsstätte einer Frauen-Cooperative an. 

Internet die nächste: Bei Marjane in Agadir werden wir fündig. Ein netter Mann von Maroc Telekom erklärt uns wir sollen am Nachmittag wiederkommen. Also einkaufen, der letzte Posten wo wirklich fast alles zu bekommen ist. Unser Ino ist jetzt so voll Lebensmittel, dass ich hoffe irgendwo stecken zu bleiben und für die nächsten Wochen dort überleben zu müssen. Zurück zu Telekom, der Mann ist inzwischen weg, er hat Feierabend. Ein anderer hält die Stellung und erklärt uns das wir eine Pass brauchen. Haha, den haben wir natürlich dabei. Es sind ca. 5 Leute vor uns. Jeder braucht ca. eine halbe Stunde bis alle Formulare ausgefüllt und abgestempelt sind. Das kann noch dauern. Es sind nur noch zwei vor uns, erklärt uns der Mann er hätte jetzt Feierabend. Eine Frau setzt sich an den Pult und das Warten geht weiter. So jetzt sind wir dran, mal sehen was das gibt. Fünf Minuten später stehen wir mit einem Internetstick in der Hand vor der Tür. Ca. 21.- Euro für eine Monat, wir werden das Internet leer machen. 

Wir verlassen schnell Agadir und fahren ca. 30 km südlich an die Küste, wo ich das erste mal den Allrad einschalte und uns ein wenig durch den Sand zum Nachtlager wühle.

30°11´08"N, 9°38´09"W

Wir wollen weiter Richtung Süden.

Wir fahren über die Küstenstraße über Mirleft Richtung Sidi Ifni. Am Felsentor bei Legzira   war ein schöner Stellplatz, inzwischen wurde auch hier alles zugebaut. Wir fahren weiter nach Sidi Ifni und sehen die Folgen der überall gezeigten Überschwemmungen. Der Campingplatz in der Stadtmitte ist einfach weg, genauso wie die Brücke und das Stadion. Es sieht sehr beeindruckend aus was Wassermassen anstellen können. Wir erfahren, dass wohl der Campingplatz nicht mehr an selber Stelle wieder genehmigt wird. 

Wir fahren ein paar Kilometer zurück und bleiben 2 Tage auf dem neuem Campingplatz Erkounte Park. Der marokkanischer Besitzer war viele Jahre in Dänemark und hat sich jetzt einen Traum in seiner Heimat erfüllt und das möchte er auf eine sehr nette Art jedem und sehr lange mitteilen.


Die Straße von Sidi Ifni nach Guelmin ist wegen fehlender Brücken gesperrt also fahren wir eine Nebenstrecke durch ein wunderschönes Tal. Auch hier ist stellenweise die Fahrbahn weggespült aber problemlos zu befahren. Kurz vor Guelmin geht es links nach Abaynou. Das Thermalbad ist unser Ziel. Wir sehen uns schon im heißen Wasser brutzeln. Vor dem Bad sieht man die Verwüstungen durch die Flut. Ein Mitarbeiter sagt uns voller Zuversicht morgen oder übermorgen sei wieder geöffnet. Als wir die Rückseite des Gebäudes sehen können wir nur wiedermal lächeln. 

2 Kilometer weiter liegt im Tal ein interessanter Campingplatz.

29°06´50"N 10°01´11"W

Wir finden unser Plätzchen, da wir heute nicht mehr weiter wollen. Christine und Erich sind mit ihrem Toyota und 2 Motorrädern unterwegs, waren schon oft hier und erklären uns ein wenig den Platz inklusive seinen Besitzer. Am Abend sitzen wir zusammen im Kaminzimmer, das Feuer brennt und es ist schön warm. In der Mitte steht ein Tisch mit Getränken, meist hochprozentig und alle dürfen sich bedienen, Cheffe voran. Echt lustig, leider sprechen wir fast kein französisch und können den Gesprächen kaum folgen. Ellen hat mit ihrer Erkältung zu kämpfen und wir beschließen einen weiteren Tag hier zu bleiben, zumal Christine und Erich interessante Gesprächspartner sind. Die halbe Welt bereist und etwa 12 mal  in Marokko. Am Abend wird eine Kamel Tajine im Restaurant verspeist, echt lecker.

Am 29.12. fahren wir weiter über Tan Tan an die Küste. Die Landschaft änder sich. Wir übernachten an einer Lagune etwa 50 Kilometer hinter Tan Tan.

28°17´27"N 11°32´23"W

Wir fahren weiter auf der N1 Richtung Süden. Die Landschaft ändert sich wieder. Ab hier gibt es den subventionierten Diesel, so tanken wir für unter 70 Cent.

Etwa 20 km südlich von Akhfennir gibt es eine sehr schöne Lagune.

28°01´47"N, 12°14´59"W.

Wir kaufen noch schnell einen Seeteufel für 25 Dirham und lassen es uns schmecken. Dort verbringen wir Silvester. Am 31. können wir den Ino kaum verlassen es stürmt recht heftig. Der Sand weht durch die Lüftung und bildet kleine Sanddünen auf dem Armaturenbrett.