Februar 2015

Wir verlassen die bunten Felsen und fahren die wenigen Kilometer nach Tafraoute. 

Es gibt hier überall Arganbäume mit schmerzhaften Stacheln und den bunten Früchten aus den das wertvolle Arganöl gewonnen wird.

Tafraoute ist super, an jeder Ecke steht ein Renault R4, ich liebe diese Autos. Hier werden schöne Sandalen hergestellt und sonst gibt es auch viel zu sehen. Was man aus alten Reifen so alles machen kann ? Die vielen bunten Geschäfte echt super.

Es gibt sie noch in Marokko, die echte Simson Star ( Honecker´s Rache ). 

Am Ende des Tages können wir einer leckeren Hühner Tajine nicht wiederstehen.



Über 1000 Besucher auf unserer Seite, das freut uns, danke das Ihr teilhabt !

Wir haben am Rande von Tafraoute übernachtet. Es gibt eine riesige Fläche, fast wie ein Park. Hier stehen viele Wohnmobile, allerdings sehr weit verstreut. Der Platzwart nimmt 10 Dirham für eine Übernachtung. Am Morgen dauert es wie immer ein wenig bis wir losfahren. Heute wollen wir eine sehr schön beschriebene schmale Landstraße über Tanalt nach Ait Baha fahren. Sie wird für große Wohnmobile nicht empfohlen, da sehr schmal und viele enge Kehren. Wir staunen nicht schlecht als wir von der Hauptstraße auf eine völlig neue breite Straße abbiegen, fast eine Autobahn durch die Berge. Erst hinter Tanalt wurde die Straße wieder schmal und eng. Dank nur 3,6 Meter Radstand mussten wir nie zurücksetzten. Die Straße schlängelt sich durch wunderschöne Berglandschaften alle Hänge sind mit Terrassen angelegt, was für eine Arbeit.

Heute fahren wir Richtung Norden. Am 6.02. kommt meine Schwiegermutter  für eine Woche uns besuchen. Wir holen Sie am Flughafen Marrakesch ab. Wir finden eine sehr schöne Piste zwischen zwei Landstraßen. Es geht über eine hügelige Landschaft bewachsen mit kleinen Bäumen und ganz viel Kakteen. Plötzlich eine Vollbremsung, eine Schildkröte kreuzt unseren Weg. Ellen bringt das erschrockene Tier in Sicherheit, wir verstehen die Sprache nicht es heißt sicher Danke was uns die Schildkröte gesagt hat. Hatte ich nicht gestern geschrieben, 3,6 Meter Radstand ist super für enge Kehren. Leider nicht die diese Naturstraße. Mehrmals musste ich am Hang in den Kehren zurücksetzen. Auf der Landstraße ging es dann flott weiter. Nach kurzem Überlegen entschlossen wir uns doch nach Taroudant zu fahren. Was für ein Kontrastprogramm, eben noch in den einsamen Bergen unterwegs und jetzt mitten im Leben. Es macht aber riesig Spaß durch die kleinen Gassen zu streifen. Natürlich finden wir einen Gewürzhändler der uns alles erklärt und uns zum Schluss noch etwas schenkt (warum wohl ?). Safran wird in Gramm abgewogen und verkauft, viele Düfte bleiben noch eine Zeit in der Nase.

Wir parken an der Stadtmauer , ein bewachter Parkplatz für 20 DH. Es stehen einige Wohnmobile neben uns, wir erfahren , dass gestern die “Platte“ bei Agadir polizeilich geräumt wurde.

30° 28´24“ N  8° 52`15“ W

Wir verlassen Taroudant in nordwestlicher Richtung. Wir wollen nach Marrakesch aber ohne Autobahn und finden wir eine kleine Passstraße die bei Argana auf die Bundestraße N8 trifft. Es wird wieder ein schönes Erlebnis. Im zweiten Gang kriechen wir die Passhöhe hinauf, wir durchfahren die Wolken und schauen fasziniert zu wie sie die Hänge hinaufkriechen. Der blaue Himmel, die weißen Wolken echt irre. Nicht ein Auto auf der gesamten Passstraße, auch besser so, die Kehren sind gerade breit genug für den Ino. Im Tal angekommen beschließen wir Marrakesch über die Landstraße anzufahren. Wir kommen gut durch den Großstadtverkehr durch und stellen uns auf den Camping de Relais. Am Tag vor der Ankunft meiner Schwiegermutter wird die Hütte in Ordnung gebracht und alle Wäsche gewaschen. 

In Marrakesch stellen wir uns auf dem Camping de Relais. Am nächsten Morgen wird Wäsche gewaschen, der Ino wird durchgewischt, Wasser aufgefüllt. Auf der Fahrt zum Flughafen noch schnell im Carrefour günstigen Wein einkaufen und schon stehen wir am Flughafen. Es klingelt das Telefon und wir stellen fest, dass der Flieger eine halbe Stunde früher ankam als gedacht. Die Schwiegermutter ist gut gelandet und auf die Frage Kultur oder Abenteuer ein eindeutiges Abenteuer. Einige Stunden später stehen wir südlich von Agadir am Strand. Am nächsten Morgen fahren wir über eine Piste die Küste entlang. Weiter über die Landstraße nach Tiznit, wo wir uns unter anderem eine Bäckerei aus der Nähe anschauen und einiges über die Entstehung und Geschichte der Stadt erfahren. Die alte Quelle wird völlig neu wieder aufgebaut, sicher ein Touristenmagnet wenn alles fertig ist. Der übliche Tee und "nur schauen, nix kaufen", darf natürlich nicht fehlen aber auf eine sehr nette Art.

Wir fahren Richtung Tafraoute. An den bunten Steinen angekommen finden wir Karl Heinz mit seinem Hund Kali wieder und lernen Irmgard und Klaus mit ihrem MAN kennen, es wird ein netter Abend am Lagerfeuer. Ich spiele noch ein wenig mit Licht und der Kamera.

Am nächsten Morgen machen Mutter mit Tochter einen längeren Spaziergang zu den bunten Steinen. Am Nachmittag kommen noch Esther und Werner mit ihrem Toyota dazu. Sie haben Indien und viele anderen Länder bereist und so geht uns der Gesprächsstoff nicht aus. Der Abend endet am Lagerfeuer. Am nächsten Morgen tauschen wir noch alle die Adressen, wir werden uns sicher wiedersehen.


Es geht weiter, schließlich haben wir nur eine Woche Zeit meiner Schwiegermutter ein wenig von Marokko zu zeigen. Über eine landschaftlich sehr schöne Straße fahren wir Richtung Taroudant. Die Straße wird gerade komplett neu verbreitert und sicher auch neu asphaltiert. So haben wir aber noch ein wenig Piste, die so schmal ist, dass wir froh sind nicht so viele Autos zu treffen. Wir kommen an einer schönen Kasbah und einem Stausee vorbei, es ist schon faszinierend wie oft hier die Landschaft ihr Gesicht wechselt. In Taroudant angekommen gehen die Mädels in die schöne Altstadt zum Bummeln.


Ich schaue mir den Ino mal von unten an und stelle fest er muss wohl bald zum Schmierdienst. Wir sind bis jetzt schließlich ca. 10 000 Km gefahren und er schnurrt ohne Probleme. Viele Umbauten haben sich bewährt. Die Sonne schafft es mit Leichtigkeit unsere Batterien aufzuladen trotz Kompressor-Kühlschrank, Kühlbox und Ladung von allen Laptops, usw. Manchmal heizen wir unser Warmwasser mit 220V, da die Batterien vor 12 Uhr schon voll sind. 

 

Von Taroudant geht es auf direktem Weg nach Marrakesch, wo wir in der Nähe des großen Platzes parken. Wir machen die Stadt unsicher oder ist es eher umgekehrt? Am Abend macht es Spaß die Gaukler, Musiker, Schlangenbeschwörer und viele anderen auf dem großen Platz zu bewundern. Schließlich war diese Art von Unterhaltung für Nomaden und die durchreisenden Karawanen die einzige Abwechslung  in ihrem arbeitsreichen Leben.

 

 

 

Wir übernachten auf dem Parkplatz neben der großen Moschee. Am nächsten Morgen fahren wir auf dem Campingplatz Ourika wo Sandie und Karsten schon auf uns warten. Auf dem Weg kaufen wir noch im Carrefour ein. 

Wir feiern nicht nur Ellen's Geburtstag, auch das Wiedersehen mit Sandie und Karsten macht echt Spaß! Der Abend wird lang und feucht, wie gewohnt. 

Am nächsten Morgen ist der fällige Schmierdienst dran. Ich liege unter dem Ino und versuche wirklich jeden Schmiernippel zu finden. Alle anderen fahren mit dem Bus in die Stadt.

Jetzt wird es für Uta ernst. Die schönen Tage mit uns sind vorbei und der Abschied am Flughafen ist nicht leicht. Es ist schon ein komisches Gefühl in einem fremden Land jemanden zum Flughafen zu bringen und weiter zu reisen. Wir hatten eine schöne Zeit.

 

Wir beschließen mit Sandie und Karsten weiter Richtung Süden zu fahren, als erstes wird der hohe Atlas überquert. Kurz hinter der Passhöhe geht es links zur Kasbah Telouet. 

 

 


Wir ziehen los um die imposante Kasbah zu erkunden. Ein sehr netter junger Mann fragt uns ob wir eine Führer haben möchten, wir stimmen zu und lernen Rashid kennen, der uns die nächsten Stunden viel über die Kasbah, den Berberfürsten El Glaoui und das Leben der Berber erzählt. Mit dem Eintritt von 20 DH ist die Kasbah nicht zu retten, der Staat weigert sich Geld für die Erhaltung der Dar Glaoui des ungeliebten Pascha auszugeben. El Glaoui war einer der mächtigsten Berberfürsten der hier die Handelswege kontrollierte. Da er sich mit den Franzosen verbündete wurde er im französisch besetzten Marokko mächtiger als der Sultan. Vieles ist verfallen allerdings sind einige Räume so gut erhalten, dass sie einen Eindruck der Pracht wiedergeben. Wir verabschieden wir uns und stellen fest das wir ohne diesen Führer sehr viel verpasst hätten, mit unserer Bezahlung war er auch zufrieden.




Wir verlassen voller Eindrücke die Kasbah und fahren weiter im Tal Richtung Ait Benhaddou. Diese Strecke war vor einigen Jahren für große Wohnmobile ein Problem jetzt geht es ohne Behinderungen durch das wunderschöne Tal. Wir bleiben dauernd stehen und können uns kaum an dieser Landschaft satt sehen. Ein kleiner Abstecher zu einer Salzmine muss sein. Am späten Nachmittag finden wir einen schönen Übernachtungsplatz nähe eines Flusslaufs. Am Abend üben wir weiter schöne Nachtaufnahmen, alleine der Himmel ist schon sehr sehenswert.




Am Morgen machen wir eine Wanderung durch ein schönes Tal, wir finden viele schöne Steine, eine Schlange (kennt die jemand) und sehr viel schöne Landschaft.

Auf der Weiterreise haben wir eine Begegnung der besonderen Art. Ein entgegenkommender MAN winkt ganz heftig, so dass wir spontan stehen bleiben. Vor 5 Jahren haben wir ein französisches Paar in Marokko kennengelernt, die mit Ihrem Landy unterwegs waren. Wir hatten uns mehrfach getroffen und sie waren vom Ino sehr angetan. Auf der Allradmesse in Bad Kissingen hatten wir wieder ihre Visitenkarte an der Scheibe. Jetzt stehen sie vor uns und zeigen uns ganz stolz ihren neuen MAN. Was ein Zufall, oder ?




Weiter geht es Richtung Foum Zguid, wo wir nochmal volltanken und in die Offroad Welt eintauchen. Wir holpern mit max. 10 km/h über eine steinige Piste dem Erg Chegaga entgegen. Nach 20 Kilometern haben wir uns eine Pause verdient und übernachten neben der Piste. Am nächsten Tag ändert sich die Landschaft und wir sehen immer mehr Dünen.


Irgendwie brauchen alle Bewegung und so joggt fast jeder vor den Auto's. Karsten joggt entspannt 1 Stunde vorweg und ist danach kaum außer Atem, hmmm.


Es folgen tiefe Sandpassagen und der Ino muss arbeiten, Ellen hat sichtlich Spaß am fahren. Am nächsten Morgen fahren wir mit 2 bar Luftdruck weiter und siehe da, wir schweben über den Sand. Es kommen fast Rallyegefühle auf, wenn ich in der Untersetzung im vierten Gang ziemlich zügig die Sandpiste entlangsurfe, ein unvergesslicher Tag!

Das Wetter ändert sich und wir können nicht mehr draußen sitzen, kalt und windig wird es. Unsere Autos stehen am nächsten Morgen ziemlich schief auf einer kleinen Düne, der Wind hatte keinen Feierabend und hatte den Sand unter den Reifen weggeweht, so das die Autos immer mehr Schräglage bekommen. 




Es macht riesig Spaß den Sand zu befahren, natürlich versuchen wir wie weit der Ino eine Sanddüne hinaufkommt, der Ewald (wir dürfen ihn auch mal fahren) folgt uns wie ein Schatten. Für einen kurzen Moment müssen wir sogar den Scheibenwischer in der Wüste anmachen, es regnet. Nach dem vielen Sand, Wind und Kälte beschließen wir nach Zagora zu fahren. Wir stellen uns auf Campingplatz Les Jardins. Es gibt einiges zu tun, die Autos sind voller Sand, er steckt einfach in jeder Ritze, auch wir können eine ordentliche Wäsche gebrauchen und die Internetseite freut sich über neue Info's.





Nächstes Ziel ist der Erg Chebbi. Unterwegs finden wir wieder einen netten Übernachtungsplatz in einem trockenen Bachbett. Am Morgen wird der nächste Hügel erklommen und wir genießen die tolle Aussicht. Sandie und Karsten üben irgendeinen Einfluss auf uns aus. Wir essen alle sehr gut und ohne Sport ist das einfach zu viel. So haben wir das Gefühl Sport machen zu “wollmüssen“. Nach dem wieder leckeren Frühstück fahren wir nach Tazzarine und checken unsere Emails .


Wir finden heraus, dass die 4 L Trophy in Merzouga halt macht und schon sind wir zügig unterwegs. Schon unterwegs sehen wir jede Menge der geliebten Renault R4. Wir finden das Camp und sind einfach sprachlos. Etwa 1200 Renault R4 besetzt mit Studenten oder meist Studentinnen zahlen 3500 Euro Startgeld und haben ein bleibendes Erlebnis. Unterwegs helfen wir noch zwei Studenten ein Rad zu wechseln, ich glaube das haben die noch nicht so oft gemacht. Auch sonst amüsieren wir uns über die studentische Art Auto zu fahren. Im Camp wird die ganze Nacht an den Fahrzeugen gebastelt, selten von den Fahrerteams, eher vom umfangreiche Mechanikerteam. Der Rest feiert bis in die späten Nachtstunden Party. Wir bestaunen das riesige Camp, wie bei der Dakar Rallye ist alles vorhanden. Die Mädels putzen ihre Schuhe und schminken sich für den Abend, echt klasse.

 



Am Morgen entschließen wir uns, das war genug und fahren nach Merzouga zum einkaufen. Wir wollen in den Sand. Auf den Weg zu einem See, der durch die Regenfälle entstanden ist, kommen uns noch viele R4 entgegen, sie haben noch zwei Wertungsprüfungen hier. Der schöne See ist gar nicht schön, Wasser brackig  und alles mit Hotels bebaut so fahren weiter in der Erg spielen. Wir lassen wieder die Luft ab und die beiden Dicken schweben über den Sand. Am späten Nachmittag surfen wir noch über ein paar Dünen und finden einen sehr schönen Platz zwischen den Dünen. Wir haben viel Spaß im Sand, was wohl die Bilder auch zeigen. Am nächsten Tag erklimmen wir eine der höchsten Dünen, ich war echt fertig. Runter geht es mit großen Schritten und viel Spaß. Es ist so schön ruhig hier, viel Sand wir laufen den ganzen Tag barfuß, hier lässt es sich schon ein paar Tage aushalten. Ellen hat frisches Brot gebacken, dass mit Butter so richtig gut schmeckt. 


 


Wir bleiben noch ein wenig im Sand, es ist so schön friedlich hier, der ganze Erg ist ein Stellplatz. Entweder fahren wir ein wenig im Sand oder laufen die nächste Düne hoch um danach lecker zu kochen. Karl Heinz mit seinem Magirus fährt mit uns kreuz und quer durch die Dünen, er hat sehr viel Sanderfahrung, ist ja jetzt auch schon seit 5 Jahren unterwegs und das meist in Afrika. In Merzouga hat er Daniela aus Wien (Artistin, Schauspielerin, Akrobatin, Tänzerin) getroffen, die einen Workshop in den Dünen geben wird. Sie hat Zeit und so fährt sie 2 Tage mit. Irgendwie sieht man ihr den Bewegungsdrang an. Auf dem Kamm der Düne macht Sie Saltos und auch noch einiges mehr, wir sind beeindruckt.





Sandie hat viel Spaß an Video's und wir freuen uns diese präsentieren zu dürfen.